Der Neubau des Verwaltungsgebäudes Öffentliche Ordnung wurde als drei- und in Teilbereichen fünfgeschossiges Gebäude mit durchgehendem Untergeschoss in Stahlbetonbauart geplant. Die Geschossdecken spannen einachsig und liegen auf den Außenwänden und in Gebäudelängsrichtung verlaufenden Unterzügen auf. Die Tragstruktur bietet den Vorzug der Ausführbarkeit mit Halbfertigteilen und bildet mit den Trassen der technischen Installation ein kohärentes System, in dem für die Querverteilung nur kleine Regeldurchbrüche in den Unterzügen erforderlich sind. Die Stützenstellung basiert auf dem Achsraster von 1,35m. Die Außenwände sind zweischalig mit tragenden Stahlbetonpfeilern und Verblendmauerwerk mit Betonwerksteinteilen ausgeführt. Gebäudeüberhänge werden über Wandscheiben in räumlichen Kräftesystemen abgetragen. Die Konstruktion wurde im „Bauteam“ mit allen Planungsbeteiligten und Akteuren der frühzeitig eingebundenen ausführenden Firmen entwickelt und optimiert.
Die Außenkanten des Gebäudes umfassen eine Fläche von rd. 215x40m. Das Gebäude wird durch vier Gebäudefugen in statisch unabhängige Bauteile gegliedert. Die räumliche Aussteifung erfolgt bauteilweise über die Deckenscheiben und Erschließungskerne.
Die Gegebenheiten des Baugrundes erfordern eine Tiefgründung auf rd. 500 Bohr- und Ortbetonrammpfählen sowie für das Untergeschoss die Ausführung als wasserdruckhaltende WU-Konstruktion. Die Bemessung der Gründung erfolgte in umhüllenden Grenzbetrachtungen unter Annahme unplanmäßigen Mittragens des Baugrundes sowie zeitabhängigen Verformungserhaltens der Bodenplatte.
Der straff getaktete Bauablauf musste aufgrund ungewisser Befunde der „Kampfmittelsondierung“ im laufenden Bau einmal komplett umgestellt werden. Dank des modularen Charakters der Konstruktion und der Leistungsfähigkeit der beteiligten Partner konnte die verlorene Bauzeit wieder eingeholt werden.