Das auf dem ehemaligen Stadtbadareal errichtete „Quartier am Leinebogen“ erhält durch die kleine Querung des Leinekanals eine barrierefreie Anbindung zum Waageplatz. Außer der Brückenüberquerung des Mühlengrabens wird östlich eine Stufenanlage zum wassernahen Aufenthalt mit Wasserspielplatz am Leinekanal geschaffen. Die denkmalgeschützte Mauer der ehemaligen großen Mühle definiert den Beginn der Querung. Ihre Grundmauer wird bei der Herstellung der Widerlager mitverarbeitet. Das Entwurfskonzept verfolgt den Ansatz größtmöglicher Filigranität für das Brückenbauwerk, um einen Gegensatz zu den massiven Elementen das Stadt- bzw. Landschaftsraumes zu bilden.
Das Tragwerk besteht aus einer querspannenden Geh- und Fahrwegplatte, die von den Geländern getragen wird. Die Geh- und Fahrwegplatte wird als schiefwinklige orthotrope Platte mit 10mm Deckblech und 110mm Gesamtbauhöhe ausgebildet. Die Geländer haben eine Bauhöhe von 1310mm und überdecken die Gehwegplatte seitlich. Holm und Pfosten sind aus Flachstählen von 10x100mm Querschnitt hergestellt. Die den Bogen bildenden Zwischenstücke sind 20mm dick. Sie sind wesentlich für den Lastabtrag. An den Auflagern taucht das Bogenprofil in einen Kastenquerschnitt ein, um die unterschiedlichen Anschlusspunkte an die umgebenden Elemente des Bestandes mit einer einheitlichen Formgebung identisch zu ermöglichen.
Die Gründung der westlichen Auflagerbank erfolgt auf vier Mikropfählen, östlich wird eine neue Stützwand auf Brunnenfundamenten aufgesetzt und mit zum Abtrag der Brückenlast genutzt.
Die eingeschweißte Bogenstruktur verschmilzt im Scheitel bildlich mit dem Holm. Dieser Bereich wurde mit der Technik autogenen Brennschneidens hergestellt.