Neben dem Raumprogramm ist als wesentliche Planungsvoraussetzung das Erreichen höchster Energieeffizienz für den ersten Kitaneubau der Stadt Hannover, der den Passivhausstandard erfüllt, zu nennen. Das ungünstige Verhältnis zwischen Hüllfläche und Gebäudeinhalt (A/V-Verhältnis) setzt besondere Anforderungen an die thermische Qualität der Bauelemente und an die Formgebung des Baukörpers.
Konsequent wird das Tragwerk als Holztafelkonstruktion mit integrierter Wärmedämmung entwickelt. Zur Optimierung der Ständer und Rähme werden Ausführungen alternativ als Kastenprofil mit Stegen aus Holzweichfaserplatten oder Doppel-T-Profilen mit OSB-Steg (TJI-Trägern) untersucht. Die Dachkonstruktion wird als verschränkte Brettstapeldecke mit aufgelegter OSB-3-Platte zur Sicherstellung der Scheibenwirkung entwickelt. Die Konstruktion wird über eine Stahlbetonsohlplatte auf einer tragenden Schüttung aus Schaumglasschotter gegründet. Die hinterlüftete Holzfassade wird aus thermisch modifiziertem „Spalier“-artigen Holzrippen (TMT) auf Dreischichtplatten ausgeführt. Das tragende Stabwerk der Eingangsüberdachung setzt das tektonische Prinzip der Fassade fort und leitet in die gleichermaßen als „Spalier“ konstruierte Einfriedung über.
Aus Kostengründen wird die Dachkonstruktion in eine konventionelle Balkendecke mit Brettschichtholzträgern und schallabsorbierender Bekleidung umgeplant.
Kita Große Pranke Ort: Hannover, Niedersachsen Auftraggeber: Stadt Hannover Architekt:Despang Architekten, Hannover BGF: 658 m² Bauwerkskosten: 1,1 Mio. € Leistungsumfang: LP 1 - 6 Planungszeitraum: 2005 - 2007 Fertigstellung: 2007 Auszeichnung: Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2008, engere Wahl Bildmaterial: Despang Architekten; DREWES + SPETH