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Einfamilienhaus in Gemeinschaft
Einfamilienhaus in Gemeinschaft
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Einfamilienhaus in Gemeinschaft

Einfamilienhaus in Gemeinschaft

Das ca. 3500 m² große Grundstück war bis zur Umwidmung das Gartenland des benachbarten Hofstücks und liegt im historischen Zentrum der Siedlung, welche als Haufendorf durch fünf große Hofstellen entlang der Dorfstraße geprägt ist. Die Lage war gleichzeitig Herausforderung und Chance des Projekts. Es galt, den Charakter des Ortes aufzugreifen und ihn programmatisch und gestalterisch zu interpretieren. Die drei sukzessive von 2016 bis 2024 fertiggestellten Einfamilienhäuser bilden nun räumlich eine moderne Interpretation des ortstypischen Dreiseitenhofs mit einer Gemeinschafts- und Eingangsscheune als verbindendes Element zum historischen Dorfkern. Der Wunsch nach einer ökologischen und nachhaltigen Bauweise führte zu vier Holzbauten mit Strohballendämmung und einer gemeinsamen Materialität und Farbgebung, die eine individuelle Form und Grundrissgestaltung ermöglichte.

Das Einfamilienhaus in Gemeinschaft gliedert sich als ein zweigeschossiger Wohnkubus auf einer Grundfläche von 8,35m x 8,76m mit einem umbauten Raum vom 116,4 m². Der Leitgedanke der gesuchten Ästhetik ist durch das Besinnen auf Gestaltung durch „Materialität“ geprägt. Materialien des Tragwerks, der raumabschließenden Bauteile und des Innenausbaus sollten möglichst unbehandelt das Raumgefühl erzeugen. Suffizienz und Kreislaufgerechtigkeit waren für alle Bauteile maßgebende Kriterien. Der Einsatz von Beton wurde auf die notwendigen tragenden Streifenfundamente reduziert. Der gewonnene Aushub wurde zu Stampflehm für den Erdgeschossboden und der zentralen tragenden Wandscheibe im EG verarbeitet. Diese Wandscheibe bildet gemeinsam mit einer Holztafelwand im OG die mittlere Tragachse des Gebäudes. Die EG-Decke wird Unterzugsfrei in die Holztafelwand hochgehängt, um eine unterzugsfreie Deckenuntersicht zu erhalten. Die Außenwände bestehen aus einem tragenden Holzständerwerk mit Strohballendämmung und raumsichtigem Lehmputz und Kalkputz oder Holzschalung als Außenhaut. Die sichtbaren Massivholzdecken werden im Bereich von Außenwandöffnungen sturzfrei über Überzüge abgetragen.

Einfamilienhaus in Gemeinschaft
Ort:
Barrigsen, Niedersachsen
Auftraggeber: Liam Winckler, Barrigsen
Architekt: Theis Janssen - Architekt BDA, Bremen: Städtebau + LP2;
Dipl. Ing. Moritz Othmer & Liam Winckler M. Sc., DREWES + SPETH, Hannover
BGF: 116 m²
Bauwerkskosten: 400.000 € 
Leistungsumfang: LP 1 - 6, 8
Planungszeitraum: 2018 - 2022
Fertigstellung: 2024
Auszeichnung: Niedersächsischer Holzbaupreis 2024, Sonderpreis zirkuläres Bauen 
Zertifizierung: KFW 40
Bildmaterial: DREWES + SPETH

PDF: Projektinfo und Bilder